Geleakte Dokumente zeigen wie bizarr Facebooks Richtlinien zu weiblichen Brüsten sind. Warum drücken okay ist, quetschen jedoch nicht, erfahrt ihr diese Woche in unserem Blog.
Facebooks Brustwarzenpolitik
Welche Inhalte auf Facebook bleiben dürfen und welche von der Plattform verbannt werden ist oftmals nur schwer nachzuvollziehen und hat dem Social-Media-Gigant schon oft in die Kritik gebracht. Neben Fake News, Gewalt und Hate Speech fährt der Konzern auch eine sehr harte Linie gegen Nacktheit oder anderen sexuell anzüglichen Inhalten. Dabei lässt Facebook jedoch keine Gleichberechtigung walten. Während Männer nackte Oberkörper präsentieren können ohne die Richtlinien zu verletzen gibt es bei Brüsten von Frauen einiges zu beachten. In den Gemeinschaftsstandards werden Bilder mit “Unbedeckte weibliche Brustwarzen, außer im Kontext des Stillens, einer Entbindung und der Momente danach, in gesundheitsbezogenen Kontexten (z. B. nach einer Brustamputation, zur Sensibilisierung für Brustkrebs oder bei einer Geschlechtsumwandlung) oder einer Protestaktion” ausdrücklich untersagt. Bereits 2015 machte die kanadische Künstlerin Micol Hebron auf diesen Umstand aufmerksam, indem sie Nutzerinnen männliche Brustwarzen zum ausscheiden und überdecken der eigenen zur Verfügung stellte. An den Richtlinien hat sich jedoch nicht viel verändert.
Auch das Oversight Board muss sich mit Brüsten auseinandersetzen
Um zu entscheiden welche Inhalte aus welchen Gründen von der Plattform entfernt oder zugelassen werden, wurde ein unabhängiges Gremium geschaffen. Das Oversight Board ist dem Recht auf freie Meinungsäußerung verpflichtet und die Entscheidung des Gremiums, Facebooks Inhaltsentscheidungen zu bestätigen oder aufzuheben, sind für Facebook bindend. Die ersten sechs Fälle für das neue Kontrollsystem wurden jetzt ausgewählt und das Oversight Board muss sich auch gleich mit den oben genannten Gemeinschaftsstandards zu “Nacktheit und sexuellen Handlungen von Erwachsenen” befassen. Ein brasilianischer Nutzer reichte Einspruch ein, da Facebook seinen Beitrag auf Instagram entfernt hatte, der gegen die Richtlinien verstoßen hätte. Die Überschrift des Bildes zeigte bereits klar, dass der Beitrag über Brustkrebserkennung informieren wollte. Auch der rosafarbene Hintergrund deutete darauf hin, dass der Beitrag im Rahmen der Brustkrebs-Informationskampagne “Rosa Oktober” veröffentlicht wurde. Trotzdem entfernte Facebook den Post wegen Verletzung der Richtlinien. Die Entscheidung über diesen Fall steht noch aus und wie das Gremium die Richtlinen auslegt ist noch unklar. Aktiviert einfach die Push-Notification zu unserem Blog der Woche und wir halten euch über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Facebooks “Breast Squeezing Policy”
Wie Facebook Nacktheit und sexuelle Handlungen genau definiert und wo die Grenze ist, war bis vor kurzem unklar. Jetzt bringt ein geleaktes Dokument etwas mehr Klarheit in die absurden Auslegungsmöglichkeiten der Richtlinien. Laut dem Onlineportal Vice legt das interne Dokument genau fest wie weit Nutzerinnen und Nutzer mit weiblichen Brüsten und Brustwarzen gehen dürfen, ohne gelöscht zu werden. Im Oktober aktualisierte Facebook seine “Breast Squeezing Policy”, die detailliert beschreibt, wann Brüste von Händen gedrückt und somit nur verdeckt werden und wann durch “quetschten” der Brüste eine sexuelle Handlung und somit eine Verletzung der Richtlinien vorliegt. Das Dokument mit dem Titel “Clarify Grabbing Covering in Breast Squeezing Policy” zeigt auch anschaulich mit Beispielbildern, wann gedrückt und gequetscht wird.
Laut dem Dokument ist es in Ordnung Brüste mit den Handflächen oder durchgestreckten Fingern zu “bedecken, festzuhalten oder drücken”. Problematisch wird es erst wenn eine zugreifende Bewegung mit gekrümmten Fingern stattfindet. Werden die Brüste jedoch von einem anderen Körperteil oder Kleidung gequetscht, ist es wieder in Ordnung. Quetscht jedoch eine zweite Person, die Brust einer anderen vollständig bekleideten Person liegt wieder ein Verstoß gegen die Regeln vor. Dass diese Regelungen verwirrend seien, stritt Facebook gegenüber Vice News im übrigen ab. Falls ihr euch noch unsicher seid, was ihr in Zukunft auf der Social-Media-Plattform posten dürft, haben wir hier noch ein paar Beispiele aus dem geleakten Dokument.
Newsflash
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