Eine Welt ohne Facebook kann man sich kaum noch vorstellen. Nach eigenen Angaben hat der Social-Media-Gigant beeindruckende 2,45 Milliarden monatliche aktive Nutzer. Wer von uns kann behaupten heute noch nicht einen Blick auf den eigene Newsfeed, Nachrichten in WhatsApp oder die neuesten Fotos der Freunde auf Instagram geworfen zu haben. Laut dem Landesgericht München I sind diese Apps jetzt in Deutschland verboten. Doch keine Sorgen, ihr könnt euer Handy ganz normal weiter benutzen.
Grund der Aufregung ist eine Klage des kanadischen Unternehmens Blackberry. Der ehemalige Smartphone Vorreiter konnte seine Stellung nach den Nullerjahren nicht halten und lässt inzwischen einen chinesischen Anbieter Handys unter seinem Markennamen bauen. Das Unternehmen hält jedoch auch nach diversen Änderungen in der Unternehmensstruktur viele Patente. Vier davon sollen von teilweise mehreren Apps von Facebook genutzt werden. Nun verklagt Blackberry den Social-Media-Konzern in diversen Verfahren weltweit und unter anderem in Deutschland mit Erfolg.
„Durch die Urteile ist faktisch das Anbieten und Liefern der vorgenannten Anwendungen in der BRD zur Benutzung in der BRD verboten, soweit sie die klagengegenständlichen Patente nutzen“ erklärt eine Sprecherin des Landesgericht. Diesem Urteil kann Facebook nachkommen, indem die betroffenen Apps gar nicht mehr angeboten und geliefert werden oder so modifiziert werden, dass die konkret angegriffene Funktionalität abgeändert wird. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig, aber „vorläufig vollstreckbar“. Das bedeutet, Blackberry könnte einen Geldbetrag bei der Justizkasse hinterlegen oder Facebook eine Bürgschaft als Sicherheit übergeben um das Urteil vorläufig rechtskräftig zu machen. Dieses Geld würde dann als Sicherheit dienen, sollte einer Berufung seitens Facebook vom Oberlandesgericht stattgegeben werden und würde zum Ausgleich des entstanden Schadens genutzt werden. Blackberry hat sich zu dieser Option noch nicht geäußert.
Facebook verkündete jedoch bereits alle Apps weiterhin in Deutschland zur Verfügung stellen zu können. Für die betroffenen Funktionen stehen bereits Software-Updates bereit, um den Anforderungen des Unterlassungsgebots zu entsprechen. Zudem hat Facebook die Gültigkeit der Blackberry-Patente angefochten. Mehr zu diesem Thema findet ihr hier: https://www.sueddeutsche.de/digital/urteil-facebook-whatsapp-instagram-verbot-1.4713341

Weitere News vom Social-Media-Gigant Facebook:

  • Die von Facebook initiierte Deepfake Detection Challenge ist gestartet
    Um die Verbreitung gefälschter Videos zu verhindern veranstaltet der Social-Media-Konzern zusammen mit Amazon Web Services, Microsoft, Partnership on AI und renommierten Universitäten, einen Wettbewerb zur Identifizierung von Deepfake-Videos. Entwickler können mit mehr als 100.000 zur Verfügung gestellten Videos experimentieren und ihre Codes einreichen. Der Gewinner wird von Universitäten gewählt und erhält 500.000 US-Dollar. Insgesamt wird ein Preisgeld von einer Millionen US-Dollar ausgeschüttet.
    https://bit.ly/34iuzpR
  • Facebook’s KI soll von Minecraft lernen
    Um besser Verstehen zu können, wie künstliche Intelligenz den Alltag erleichtern kann, stellt Facebook Minecraft-Spielern einen KI-gesteuerten Gehilfen zur Seite. Dieser soll im Spiel einfache Aufgaben erledigen können und von den Anweisungen der Nutzer lernen, wie er noch bessere Hilfe zur Verfügung stellen kann. Die 112 Millionen starke Spielerschaft des digitalen Klötzchenspiels soll so einen Beitrag zur Erforschung künstlicher Intelligenz leisten.
    https://bit.ly/2qP10i1

Newsflash

  • Adobe übernimmt Virtual-Reality-Software von Facebook
    Adobe erweitert sein App-Portfolio um eine Virtual-Reality-Anwendung: Der Photoshop-Konzern hat die Kreativ-App „Oculus Medium“ übernommen, die Facebooks VR-Tochter Oculus vor drei Jahren auf den Markt brachte. Mit der App lassen sich in der virtuellen Welt 3D-Objekte erstellen.
    https://bit.ly/2LSh5e3
  • Google bringt das Bert-Update jetzt auch nach Deutschland
    Bereits seit 2018 läuft das Bert-Update, zum besseren Verständnis des Kontext von Suchanfragen, in den USA. Jetzt ist das Update in 72 weitern Sprachen verfügbar, unter anderem auf Deutsch.
    https://bit.ly/2EcfcEM
  • Wertvollste Firma der Welt: Aramco kickt Apple vom Thron
    Der saudi-arabische Ölkonzern Aramco ist nach dem größten Börsengang auch die wertvollste Firma der Welt. Mit einer Bewertung von 1,88 Billionen US-Dollar lässt der Konzern Apple weit hinter sich.
    https://bit.ly/38AJuPz
Tobias Berger

Tobias Berger

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