Zwei Drittel aller Suchanfragen führen zu keinem weiteren Klick, doch ist das wirklich ein Problem? In unserem Blog findet ihr diese Woche alles zur Analyse, die die Diskussion ausgelöst hat und wie Google auf das mediale Echo antwortet.
No Click Searches – Wirklich ein Problem?
Unzählige Seiten im Internet sind auf die Werbeeinnahmen von Display Anzeigen angewiesen und betreiben kostspielige SEO Maßnahmen um möglichst weit oben in den Suchergebnissen ausgespielt zu werden. Traffic ist eine der wichtigsten KPIs im Online Marketing und oftmals sind Klicks mit hohen Preisen datiert. Eine Analyse zu “No Click Searches” des Online-Marketers Rand Fishkin löste nun hitzige Diskussionen aus.
Analyse zeigt zwei Drittel aller Suchanfragen führen zu keinem weiteren Klick
Immer mehr unserer Suchen auf Google enden direkt in den Suchergebnissen. Rand Fishkin hat dazu eine Analyse der Daten des Traffic-Analyse-Dienstes Similarweb erstellt, die in der Online Marketing Welt sorgenvoll aufgefasst wurde. Laut den ausgewerteten Daten endeten zwischen Januar und Dezember 2020 64,82% der Suchanfragen auf Google in den Suchergebnissen, ohne dass auf eine Website geklickt wurde. Bei Suchen über mobile Geräte waren es sogar 77,22%, während auf dem Desktop nur 46,48% der Suchanfragen keinen Klick auslösten. Die Analyse zeigte jedoch auch, dass 2020 ein Anstieg an organischen und Paid Click Searches zu verzeichnen war. Trotzdem stürzten sich zahlreiche Nachrichtendienste aus dem Online Marketing auf die potentiellen Clickbait Überschriften und warnten vor SEO-Problemen.
Google’s Antwort
Google ging auf die mediale Aufmerksamkeit der Analyse nun in einem Blogpost ein. Hier erklärt Danny Sullivan ausführlich wie Menschen die Suche wirklich nutzen und dass durch Google jeden Tag Milliarden von Klicks an Webseiten gesendet werden. Jedes Jahr wächst der Traffic und es werden verschiedenste Wege angeboten, mit einem Unternehmen in Verbindung zu treten. Zudem erklärt Sullivan warum nicht jede Suchanfrage in einem Klick auf eine Website endet und trotzdem dem Suchenden geholfen hat.
Fragen neu formuliert
Oft wissen Nutzer:innen zu Beginn ihrer Suche nicht genau wie sie ihre Frage formulieren sollen. Finden sie in den Suchergebnissen noch nicht die passenden Treffer werden die Suchbegriffe noch einmal angepasst oder erweitert. Natürlich sind all diese Suchen, die erst zur Orientierung dienen laut der Definition der Analyse Suchanfragen ohne Klicks. Beim Einkauf von Turnschuhen beispielsweise sind möglicherweise einige “Zero-Click”-Suchen erforderlich, um zum gewünschten Produkt zu kommen. Wenn jedoch letztendlich jemand auf einer Shop-Seite landet und einen Kauf tätigt, hat Google einen qualifizierten Besucher auf die Website gebracht. Die Suchmaschine wird eben auch verwendet um sich selbst über die eigene Suche klar zu werden und nicht nur als simpler Navigationspfad zu einem bekannten Ziel.
Fakten und Informationen schnell zugänglich
Nutzer:innen suchen nach schnellen und sachlichen Informationen wie Wettervorhersagen, Sportergebnissen, Währungsumrechnungen, der Zeit an verschiedenen Orten und vielem mehr. Googles Grundsätzen stellen die Nutzer:innen an erste Stelle, da ist es naheliegend, dass Informationen also auf einen schnellen Blick zugänglich gemacht werden.
Google macht direkten Kontakt möglich
Inzwischen bieten die Suchergebnisse unterschiedliche Möglichkeiten mit einem Unternehmen direkt in Kontakt zu treten, ohne dass ein Klick auf die Website nötig ist. Im Schnitt führen lokale Suchergebnisse zu mehr als vier Milliarden Kontakte mit Unternehmen pro Monat. Neben Besuche auf der Website umfassen diese Telefonanrufe, Wegbeschreibungen, Bestellungen von Essen und Reservierungen. Auch lokalen Unternehmen ohne eigene Website hilft Google mit Google My Business. Jeden Monat verbindet Google mehr als 120 Millionen Unternehmen mit Suchenden, die nur durch das Unternehmensverzeichnis von Google im Netz vertreten sind.
Als letzter Faktor führt Google die direkte Weiterleitung zu Apps auf. Wer nach einem Film oder Serie sucht landet oft bei Streaming-Anbietern. Auf mobilen Geräten führt der Klick direkt in die entsprechende App falls sie installiert ist, statt auf eine Website. Ebenfalls eine “Zero-Click”-Suche.
Die Zahlen der Analyse von Rand Fishkin sind zwar interessant, jedoch kein Anlass zur Sorge. Die Stellungnahme von Danny Sullivan findet ihr im Blog von Google und auch den Artikel, wie Google die Informationen auf der Suchergebnisseite organisiert.
Newsflash
Google schließt Tests mit Tracking-Alternative FLoC für Europa vorerst aus
Da die Federated Learning of Cohorts (FLoC)-Technologie womöglich nicht mit der DSGVO vereinbar ist, werden Tests durch Origin Trials in den den EWR-Ländern vorerst nicht durchgeführt. In den USA und anderen ausgewählten Ländern werden die Tests fortgeführt und ab Q2 2021 auch dort für Kund:innen bei Google Ads angeboten. Mehr Informationen findet ihr bei onlinemarketing.de.
Analyse zeigt: Facebook und Instagram sind die datenhungrigsten Apps
Der Schweizer Cloud-Storage-Provider Pcloud hat über 100 beliebte Apps anhand der neuen Privacy-Labels von Apple im Hinblick auf ihr Datensammelverhalten in insgesamt 14 Kategorien analysiert. Das Ergebnis: Instagram, Facebook und Linkedin teilen die meisten Daten mit Drittanbietern – 79 Prozent im Fall von Instagram. Geht es darum, die Daten für den eigenen Gebrauch zu sammeln, sehen die Top 3 nur minimal anders aus – Facebook belegt Platz 1 vor Instagram und Klarna. Hier sind es sogar 86 Prozent der Daten, die von Facebook und Instagram erfasst werden. Mehr Informationen zu der Analyse findet ihr bei t3n.de.