Steuerliche Besonderheiten für Werbeausgaben bei Facebook und Co

Wer Steuerparadies hört, denkt meist zuerst an unsere Schweizer Nachbarn, doch wenn es um große Tech-Unternehmen geht, hat ein anderes Land die Nase vorn. Während Firmen in Deutschland ihre Unternehmensgewinne mit knapp 30% besteuern müssen und teilweise in den USA mit 40% (Bundesstaat New York), gibt es einige Länder, die hier weitaus attraktiver sind. Als großer Gewinner der letzten Jahre hat sich Irland hervorgetan, die lediglich 12,5% Körperschaftssteuer von ansässigen Firmen verlangen. Dort wo einst Hafendocks in Dublin standen findet man nun Google, Facebook, Amazon, Paypal und Co in gläsernen Bürotürmen.
Während aus diesem Umstand für die großen Tech-Unternehmen große finanzielle Vorteile entstehen gibt es für die hier ansässigen Kunden einige Besonderheiten zu beachten. Wer Werbeanzeigen bei Facebook bucht muss ein Auge auf den buchhalterischen Umgang mit den Kosten haben, denn Facebook erhebt keine Umsatzsteuer. Auf Rechnungen des Social-Media-Konzerns ist stattdessen in der Fußzeile vermerkt „Gemäß Artikel 196, EC Direktive 2006/112/EC obliegt die Umsatzsteuer, die auf die Leistungen entfallt, dem Leistungsempfänger.“, was für den Werbekunden bedeutet, die Umsatzsteuer muss selbst an das Finanzamt abgeführt werden. Dies wird als Reverse Charge Verfahren bezeichnet und befreit den Rechnungssteller von dieser Pflicht, wie bei herkömmlichen Rechnungen. Meist wird diese Regelung angewendet, wenn der Leistungserbringer seinen Sitz im Ausland hat. Für den Kunden ist es unterm Strich ein Nullsummen-Spiel, lediglich der zeitliche Aufwand für eine komplexere Verbuchung stellt einen Nachteil dar.
Wer mehr darüber erfahren will, oder wer im Tagesgeschäft nicht von einem Steuerberater betreut wird und seine Werbeanzeigen selbst bucht, findet hier mehr Informationen: https://allfacebook.de/policy/facebook-werbeausgaben-der-richtige-steuerliche-umgang-fuer-werbetreibende

Cambridge-Analytica-Skandal wird immer umfangreicher

Die enorme Macht von persönlichen Daten wurde uns von der Analysefirma Cambridge Analytica bereits beeindruckend demonstriert. Das Unternehmen im Zentrum des Skandals um Wählermanipulation und Datenschutz hat bereits im Mai 2018 Konkurs angemeldet, doch sorgt immer noch für Aufsehen. Der Twitter-Account „Hindsightfiles“ veröffentlicht seit Jahresbeginn weitere belastende Materialien von Cambridge Analytica und ähnlich arbeitenden Firmen mit personellen Überschneidungen. Die dort der Allgemeinheit zugänglich gemachten Dossiers bestehen aus mehr als 100.000 Einzeldokumenten und sollen mindesten 68 Länder betreffen. Die Veröffentlichung soll zeigen, dass die Aktivitäten des britischen Unternehmens Teil einer weltweiten Operation zur Manipulation der Bevölkerung seien. Zudem sollen die Dokumente Einblick in die „Schwarzgeld-Maschinerie hinter der amerikanischen Politik“ geben, wie etwa der Methode zur Verschleierung der Herkunft von Großspenden. Hinter dem Twitter Pseudonym Hindsightfiles verbirgt sich Ex-Managerin Brittany Kaiser. Die Whistleblowerin veröffentlichte bislang Dossiers zu John Bolton, dem ehemaligen Sicherheitsberater des US-Präsidenten, sowie zu Manipulationen in Brasilien, Kenia, Malaysia und dem Iran.

Mehr zu diesem Thema gibt es hier: https://t3n.de/news/cambridge-analytica-skandal-weit-1238742/
HindsightFiles Twitter Account: https://twitter.com/HindsightFiles

Newsflash

Facebook und Google teilen den Online-Werbemarkt der UK untereinander auf
Laut eines Zwischenberichts der Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority des Vereinigten Königreichs fließen 8 von 13 Milliarden Pfund im Bereich Suchmaschinen-Werbung und Display-Werbemaßnahmen zu Google und Facebook. Die CMA sieht Indizien für unfairen Wettbewerb und lädt die Betroffenen zur Diskussion ein bevor der endgültige Marktbericht im kommenden Jahr veröffentlicht wird.
https://bit.ly/2skKQ0B

Facebook und Twitter löschen tausende Fake-Accounts
Twitter hat über 88.000 Konten gesperrt, Facebook 600. Die Accounts hatten politisch motivierte Desinformationskampagnen betrieben.
https://bit.ly/2TusmGf

Tobias Berger

Tobias Berger

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