Diese Woche dreht sich in unserem Blog wieder einmal alles um Facebook. Der Social-Media-Gigant will gegen Blackfacing und antisemitische Stereotypen vorgehen und hat bereits sieben Millionen Fake News Beiträge zu Corona gelöscht. Außerdem öffnet Facebook Gruppen für Branded-Content-Kampagnen, strukturiert die Arbeit an Bezahldiensten neu und testet eine Instagram Variante, die noch näher an TikTok ist.
Gegen “Blackfacing” und antisemitische Stereotypen
Facebook stand in jüngster Vergangenheit stark in der Kritik bezüglich ihres Umgang mit Hasskommentaren und Fake News. Jetzt will das soziale Netzwerk verschärft gegen rassistische und antisemitische Stereotypen vorgehen. Die Community Standards wurden geupdatet, um bestimmte Arten impliziter Hasskommentare genauer zu bestimmen und berücksichtigen zu können, um schädliche Stereotypen von der Plattform zu verbannen. Im Speziellen geht es um Inhalte, die behaupten Juden kontrollieren die Welt und Blackfacing, was die Darstellung schwarzer Menschen durch dunkel geschminkte weiße Menschen bezeichnet.
In den Niederlande löste die neue Regelung bereits rege Diskussionen aus, da der Nikolaushelfer “Zwarter Piet” auf diese Weise dargestellt wird. Während Anti-Rassismus-Organisationen das Vorgehen loben, sprechen Anhänger der Pieten von einem “Angriff auf die Meinungsfreiheit”, obwohl die Darstellung des Helfer des “Sinterklaas” auch für viele Niederländer rassistisch ist und das Land auch international dafür heftig kritisiert wurde. Durch Hinweise von Nutzern können Fotos, Videos oder andere Darstellungen der Figur von den Plattformen entfernt werden. Facebook-Managerin Monika Bickert betonte jedoch noch einmal, dass der Kontext für etwaige Sanktionen wichtig ist. Die Veröffentlichung eines “Blackface”-Fotos um auf das Verhalten eines Politikers hinzuweisen sei etwas anderes und es könne auch andere Situationen geben, in denen Leute solche Fotos auf der Plattform ohne beleidigende Absichten veröffentlichen.
7 Milionen gelöschte Beiträge
Neben Hate Speech geht Facebook auch aktiv gegen Fake News vor. Der Social-Media-Konzern gab bei der vierteljährlichen Vorstellung von Zahlen zur Durchsetzung der Hausregeln an, von April bis Juni mehr als sieben Millionen Beiträge gelöscht zu haben. Diese hatten Informationen zum Coronavirus beinhaltet, die die Gesundheit von Menschen gefährden könnten. Dazu kommen noch 98 Millionen Beiträge, mit weniger gefährlichen Inhalten, aber mit zweifelhaften Informationen, die mit Warnhinweisen versehen worden.
Branded-Content-Kampagnen in Gruppen
Rund 1,4 Milliarden Menschen nutzen regelmäßig Facebook-Gruppen und der Konzern bemüht sich aktiv diese Funktion noch attraktiver zu gestalten. Im April 2019 gab Facebook bereits an, dass rund 400 Millionen Nutzerinnen und Nutzer in Gruppen sind, die besonders wichtig für ihr Facebook-Erlebnis sind. Dies ist nach eigenen Angaben von Facebook eine Vervierfachung in zwei Jahren. Seit 2018 können Gruppen Geld für die Mitgliedschaft verlangen und das soziale Netzwerk hat die Community-Verwaltung verbessert.
Nun erhalten Betreiber großer Gruppen eine zusätzliche Monetarisierungsmöglichkeit, denn Facebook öffnet Gruppen für Branded-Content-Kampagnen. Dafür muss die Gruppe öffentlich sein und über mindestens 1.000 Mitglieder verfügen. Ob ihr die Voraussetzung erfüllt könnt ihr über den Brand Collabs Manager für Gruppen prüfen. Mehr Informationen findet ihr bei AllFacebook.de
Neue Abteilung für Zahlungsdienste
Facebook arbeitete bereits an mehreren verschiedenen Zahlungsdienste wie Libra, Facebook Pay oder auch WhatsApp Pay. Nun soll die neue Abteilung Facebook Financial, kurz F2, die Strategien einheitlich weiterentwickeln. Leiter der neuen Gruppe ist David Marcus, der gegenüber Bloomberg angab, Nutzerinnen und Nutzer sollen langfristig über Instagram, Messenger und WhatsApp einkaufen und bezahlen können.
Wird Instagram immer mehr zu TikTok?
Erst vor Kurzem launchte Instagram das Kurzvideo-Feature Reels, das stark an TikTok erinnert. Während das chinesische Original derzeit mit einigen Problemen zu kämpfen hat, testet Instagram nun eine weitaus prominentere Position der eigenen Funktion. Im Test ersetzt Reels das Discover Icon, macht so eine weitaus schnellere Navigation zu den kurzen Videoclips möglich und ersetzt die Explorer Page. Mehr Informationen findet ihr bei onlinemarketing.de