Diese Woche dreht sich alles um die chinesische Videoplattform TikTok. Warum US-Präsident Donald Trump den Verkauf der App erzwingen will, wer Interesse am sozialen Netzwerk hat und warum Mark Zuckerberg davon profitiert, erfahrt ihr in unserem Blog.

TikTok: Die Plattform

Der Erfolg von TikTok ist unumstritten. Alleine im Juni konnte die Social-Media-Plattform weltweit mehr als 87 Millionen zusätzliche Nutzer gewinnen. Mit 800 Millionen Nutzern weltweit ist TikTok damit auch das erste soziale Netzwerk eines chinesischen Unternehmens mit weltweiter Relevanz, jedoch sieht sich die Videoplattform vehementen Sicherheits- und Datenschutzbedenken, sowie Spionagevorwürfen gegenüber.

Trumps Verfügung gegen TikTok

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte US-Präsident Donald Trump eine neue Verfügung gegen die chinesische Videoplattform, die laut Informationen aus dem Weißen Haus bereits 175 Millionen mal den USA heruntergeladen wurde, um den Verkauf von TikTok zu erzwingen. Die Anordnung soll in 45 Tagen greifen und verbietet US-Bürgern Geschäfte mit dem Eigentümer Bytedance zu machen, da die App eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstelle. In der Verfügung heißt es, TikTok sammle große Menge an Nutzerdaten, wie Geodaten und Suchverläufe, und könnte es so der kommunistischen Partei China ermöglichen, Amerikaner auszuspionieren und so Angestellte des Bundes oder Dienstleister erpressen. Bytedance versichert indes, dass Chinas Regierung keinen Zugriff auf Nutzerdaten habe und dies auch nie verlangt hätte. In China selbst gibt es ledigliche die zensierte Variante der Anwendung, Douyin. Nachdem Trump vor Kurzem auf den Verkauf des US-Geschäfts von TikTok an ein amerikanisches Unternehmen gedrängt hatte, scheint die Verfügung dies nun erzwingen zu wollen. Ohne Käufer während dieser Frist und sollte der Erlass nicht noch von einem Gericht für ungültig erklärt werden, wird TikTok in 45 Tagen nicht mehr in den USA verfügbar sein.

Potentielle Käufer

Aktuell gilt Microsoft als größter Favorit die Videoplattform zu übernehmen und eine entsprechender Vereinbarung soll noch bis Mitte September mit dem privaten chinesischen Eigentümer ausgehandelt werden. Der US-Softwareriese würde persönlich dafür sorgen, dass alle persönlichen Daten von US-Bürgern in die USA übertragen werden und auch nur noch dort gesammelt werden. In einem Blogeintrag erklärte Microsoft, dass der TikTok-Betrieb in Neuseeland, Australien und Kanada ebenfalls Teil des Deals sind. Ein Preis für TikTok ist nicht bekannt, doch Experten gehen von einem zweistelligen Milliardenbetrag aus. Microsoft könnte so auf einen Schlag das eigene Angebot um ein soziales Netzwerk erweitern und so auch zu einem relevanten Wettbewerber gegenüber Facebook werden. Laut dem Wall Street Journal hat auch Twitter Interesse an der Videoplattform bekundet und denkt über eine potenzielle Kombination mit den eigenen Diensten nach.

Nicht nur TikTok in Gefahr

Neben Trumps Anordnung gegen TikTok Besitzer Bytedance, hat der US-Präsident auch eine Verfügung gegen die chinesische Social Media App WeChat erlassen. Auch hier werden in 45 Tagen Geschäfte mit WeChat oder deren Eigentümer verboten sein. Mehr über die extrem beliebte App in China könnt ihr in unserem Blog der Woche “Super App WeChat” nachlesen. 

Profiteur Facebook

Als einer der Gewinner stellte sich jedoch ein ganz anderer heraus. Facebook Chef Mark Zuckerberg profitierte kurzzeitig persönlich von den Verordnungen von Trump. In der vergangenen Woche startete Instagrams TikTok-Klon Reels in den USA. Der US-Launch und der erhöhte Druck auf Bytedances TikTok haben die Facebook Aktie beflügelt. Durch dieses Wachstum ist Zuckerberg der jüngste Mensch, der ein dreistelliges Milliardenvermögen anhäufen konnte und ist somit Centi Billionaire. Laut dem Milliardärsranking von Bloomberg hält der Chef des Social-Media-Giganten ein Vermögen von rund 102 Milliarden US-Dollar.

Newsflash

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Es gibt vielfältige Probleme mit Facebook oder Instagram Anzeigen. Allfacebook stellt euch eine Infografik zur Verfügung mit dem Thema “Avoid Under-Delivery of Your Ads”, mit einem Entscheidungsbaum, der durch die verschiedenen Ansatzpunkte führt. https://allfacebook.de/fbmarketing/infografik-was-wenn-eure-facebook-und-instagram-anzeigen-zu-wenig-ausgeliefert-werden

Instagram gibt nun auch deutschen Nutzern individuelle Kaufempfehlungen
Instagram wird immer mehr zur Einkaufs-Plattform. Die Facebook-Tochter, die ihren US-Nutzern seit Frühjahr 2019 mit der sogenannten Checkout-Funktion bereits In-App-Käufe ermöglicht, baut die Shopping-Gelegenheiten für ihre Community weiter aus. Jüngstes Beispiel ist Instagram Shop: Das Feature, das die Plattform Mitte Juli zunächst testweise in den USA gelauncht hatte, ist nun auch in Deutschland verfügbar.
https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/instagram-shop-instagram-gibt-nun-auch-deutschen-nutzern-individuelle-kaufempfehlungen-184718

Tobias Berger

Tobias Berger

Creatives & Content