YouTube for Action
Diese Woche unser Hauptthema: Videowerbung und Performance Marketing – geht das?
Die Reichweite von Youtube ist längst atemberaubend. Jeden Tag werden über 1 Milliarde Stunden an YouTube Videos angesehen, mehr als auf Netflix und Facebook zusammen. Online Marketer nutzen diese Reichweite gerne um die richtige Zielgruppe zu erreichen und entsprechend Reichweite für Ihre Werbemittel zu erhalten. Doch wie sieht es aus, wenn das Ziel nicht mehr nur Reichweite, sondern Conversion & Performance heißt?
Zu diesem Thema waren wir letzte Woche bei Google eingeladen. Einen Tag lang sollten wir alle Neuigkeiten zum Thema TrueView for Action und VideoAds im Allgemeinen erhalten.
Creatives
Zuerst ging es um den Vergleich von klassischer TV Werbung und was im Gegensatz dazu bei Youtube zu beachten ist. Denn schließlich sind die User meist nicht gezwungen die Werbung zu Ende zu sehen.
Der oft verfolgte Ansatz, TV-Werbespots einfach als Youtube-Werbung zu verwenden, funktioniert nicht und hat schon einigen großen Marken die Augen geöffnet. Alleine die Möglichkeit eine Anzeige nach fünf Sekunden überspringen zu können setzt einen ganz anderen Aufbau des Creatives voraus. Der traditionelle Handlungsbogen (Einleitung > Aufbau > Höhepunkt > Angebot > Branding) erzielt schlechtere Ergebnisse im Netz, da eine Einleitung meist nicht reicht um den Zuschauer für sich zu gewinnen und die Anzeige schnell weggeklickt wird. Verhindern kann man dies, indem man gleich einen starken Einstieg schafft, gefolgt von subtilen Hinweisen auf die Marke. So ist selbst wenn sich der Nutzer entscheidet die Anzeige zu überspringen eine Impression der Marke entstanden. Anschließend präsentiert man die Lösung, am Besten mit einer unerwarteten Wendung, die Vorteile und Funktion des Produkts oder der Dienstleistung herausstellt. Darauf können mehrer Höhepunkte folgen, ein Call-to-Action oder weitere Handlung für Interessierte. Selten übersprungene Videoanzeigen zeichnen sich meist durch folgende Merkmale aus:
- Interesse wecken mit einer starken Einleitung oder einem guten Aufhänger
- Marke herausstellen auf möglichst natürliche und durchdachte Weise
- Verbindung und Aufmerksamkeit aufbauen durch Spannung, Ton und Tempo
- Anleiten, was der Zuschauer fühlen/denken/tun soll
Zudem ist zu beachten, dass für den Zuschauer auch alles gut sichtbar ist. Einige Bereiche des Videos können bei der Ausspielung auf verschiedenen Geräten überdeckt werden. Das Sichtfeld, das sicher von nichts bedeckt ist, könnt ihr dieser Grafik entnehmen.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Erstellung des Creatives nicht vernachlässigt werden sollte, ist die Optimierung für Mobilgeräte, da die Nutzer sich Inhalte auf der Videoplattform zu 70% auf diesen Geräten ansehen. Besonders sollte darauf geachtet werden, hellere Aufnahmen und Hintergründe zu verwenden, da sonst bei starkem Lichteinfall oder dem aktivierten Energiesparmodus, Botschaften untergehen können. Auch die Bildschirmgröße unterscheidet sich enorm. Ein Text, der auf dem Desktop gut lesbar ist, kann auf dem kleinen Handy oft kaum entziffert werden.
Zielgruppen und Youtube for Action
Im Hauptteil des Tages ging es darum die richtigen Nutzer zu erreichen sowie den richtigen CPA für Performance-basierte Video-Ads zu finden. Als neue Zielgruppe steht nun auch die Kategorie Lebensereignisse zur Verfügung. Diese bietet sich für bestimmte Produkte an, da Nutzer, die beispielsweise kurz vor einem Umzug oder dem Studiumsabschluss stehen, erreicht werden können. Daneben werden benutzerdefinierte Zielgruppen genutzt um bespielsweise Nutzer zu erreichen welche nach bestimmten Keywords auf Google gesucht haben. Mithilfe des Keyword-Planers kann man das Suchvolumen abrufen, dass idealerweise mindestens eine Millionen Suchanfragen pro Monat beträgt.
Analyse und Conversion Tracking
Im letzten Teil des Tagen drehte sich alles um die Erfolgsmessung.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie eine Conversion in einer YouTube-Kampagne erfasst werden kann. Bei einer „Klick-through-Conversion“ klickt der Nutzer auf ein interaktives Anzeigenelement, beispielsweise dem Call-to-Action Button. Bei der „aktiven Wiedergabe“ sieht sich der Nutzer das Video zehn Sekunden, bzw. bis zum Ende an. Unter „View-through-Conversion“ werden Conversions erfasst, bei welchen die User lediglich bis zu neun Sekunden der Anzeige gesehen haben und trotzdem am selben Tag eine Conversion durchführen.
Formate und Anforderungen des Video Creatives
- Format: AVI, ASF, Quicktime, Windows Media, MP4, oder MPEG – bevorzugte Video-Codecs: H.264, MPEG-3 oder MPEG-4
- Das Video muss auf YouTube hochgeladen und als „öffentlich“ oder „nicht gelistet“ definiert werden
- Seitenverhältnis: 640×360 (16:9) oder 480×360 (4:3) wird empfohlen
- Framerate: 30 fps
- Maximale Dateigröße: 1 GB
Ínsgesamt ein sehr aufschlussreicher Tag, der uns die Gelegenheit gegeben hat einige Detailfragen zu stellen und das Thema Video for Performance nochmal in den Fokus gerückt hat.
Denn zugegeben, selbst so manchen Google-Mitarbeiter hatte die Benennung der unterschiedlichen Zielgruppen zuletzt etwas durcheinander gebracht. Der Unterschied zwischen Benutzerdefinierten Zielgruppen und Benutzerdefinierten Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen war nicht immer ganz deutlich. Wer mehr dazu wissen möchte, kann uns gerne direkt kontaktieren.
Weitere Themen die außerdem letzte Woche im Fokus waren:
Newsflash
- Feature Kataloge bei Whatsapp
Nutzer der Whatsapp Business App können nun potenziellen Kunden einen gezielten Einblick in ihr Sortiment ermöglichen. Damit will es die Facebook-Tochter kleinen und mittleren Unternehmen erleichtern, da es ab dem 7. Dezember nicht mehr möglich sein wird, Massen-Nachrichten an Nutzer zu verschicken.
https://bit.ly/2CtxyjR - Neues Facebook Logo
Die Social-Media-Plattform hat ein neues Logo, dass auch mit dem Zusatz „From“ bei Instagram und Whatsapp zum Einsatz kommt. Damit will Facebook ein größeres Bewusstsein schaffen, dass diese Apps auf derselben Infrastruktur basieren.
https://bit.ly/2Q3NpNQ - Fail bei Facebook Lead Ads in Verbindung mit Mailchimp
Seit einiger Zeit können nun über Facebook LeadAds generierte Newsletter-Abonnenten direkt zu Mailchimp geschickt werden ohne, dass dafür eine Plugin wie Zapier oder ähnliches notwendig ist.
Nach der Freude über die direkte Verbindung und das erleichterte Einrichten macht sich aber schnell Ernüchterung breit. Die direkte Verbindung funktioniert aktuell nur in Verbindung mit Single Opt In. Ist also ausschließlich für Leadgenerierung zu gebrauchen bei welcher kein double-Opt-In notwendig ist.
https://bit.ly/2qBTLJL