Diese Woche erfahrt ihr in unserem Blog alles zu den Datenleaks bei Facebook, LinkedIn und Clubhouse und zu Facebooks Plänen zu einer Kinder-Version von Instagram.
Nutzerdaten im Netz – Die Leaks der letzten Tage
Daten sind inzwischen zu einem extrem begehrten und wertvollen Gut geworden. Konsumenten sind meist bemüht persönliche Informationen nur mit vertrauenswürdigen Unternehmen zu teilen und Firmen sind bereit beträchtliche Summen für qualitative Leads zu bezahlen. In den letzten Tagen wurden jedoch Millionen von Daten frei zugänglich im Netz veröffentlicht.
Sicherheitslücke bei Facebook
Bereits im Jahr 2019 konnten Unbefugte die Telefonnummern von Millionen Facebook-Nutzern durch eine Sicherheitslücke entwenden. Nachdem sich offenbar kein Käufer für die persönlichen Daten fand, wurde der Datensatz nun in einem Hackerforum gratis verfügbar gemacht. Dadurch sind nun die Daten von 533 Millionen Facebook-Nutzern frei zugänglich, davon sind wohl auch rund sechs Millionen Deutsche betroffen. Die Daten umfassen Telefonnummern, Facebook-IDs, vollständige Namen, aktuelle und frühere Wohnorte, Geburtstage, E-Mail-Adressen, Beziehungsstatus und Angaben aus der Bio. Die Daten stammen wohl aus dem gestohlenen Datensatz 2019 und sind demnach nicht ganz aktuell. Jedoch gibt es bereits Scamming-Versuche die wohl die entsprechenden Daten nutzen. Die geleakten Handy-Nummern erhalten eine SMS, in der behauptet wird ein Paket sei unterwegs und über einen Link soll eine App gedownloadet werden. Hier handelt es sich um einen Trojaner, der meist nur noch mit dem Zurücksetzten des Smartphone entfernt werden kann.
Auch LinkedIn und Clubhouse Daten geleakt
Auch andere Plattformen haben ihre Probleme mit der Geheimhaltung der Daten ihrer Nutzer. Nach Angaben von cybernews haben Unbekannte die persönlichen Daten von 500 Millionen LinkedIn-Nutzern zum Kauf angeboten. Neben E-Mail-Adressen und Telefonnummern sollen die Daten auch Angaben zum Arbeitgeber enthalten. LinkedIn erklärt in einem Statement, dass die Daten öffentlich zugängliche Informationen von der Plattform enthalten würden und keine privaten Mitgliederdaten betroffen sind.
Auch die Daten von Clubhouse-Nutzern haben es ins Netz geschafft. In einem Hackerforum sollen laut cybernews die Accountinformationen von 1,3 Millionen Nutzerinnen und Nutzern veröffentlicht worden sein. Allerdings handelt es sich hier um keine sensiblen Informationen wie Passwörtern, Handynummern oder E-Mail-Adressen. Trotzdem können die gestohlenen Daten für Phishing- und Social-Engineering-Angriffe oder Identitätsdiebstahl missbraucht werden.
Kinderschutz-Experten sprechen sich gegen Instagram-Version für Kinder aus
Mark Zuckerberg hatte kürzlich vor einem Ausschuss des US-Kongresses bestätigt, dass es Pläne für eine Kinder-Version von Instagram gibt. Der Social-Media-Konzern will mit der Variante für unter 13-Jährige Kinder von der Hauptplattform fern halten. Aktuell gibt es wohl viele Jüngere, die bei der Altersangabe lügen, um Teil der Plattform zu werden. Die Organisation Campaign for Commerce-Free Childhood veröffentlichte einen offenen Brief an Mark Zuckerberg und warnte darin vor den Auswirkungen einer solchen Plattform auf Kinder. Zu den Unterzeichnern gehören 35 Kinder- und Verbraucherschutzorganisationen, sowie Dutzende Experten und Expertinnen aus aller Welt. Sie fordern Mark Zuckerberg mit Nachdruck auf, sämtliche Pläne zur Veröffentlichung eines Instagram für Kinder aufzugeben. Facebook-Sprecherin Stephanie Otway bestätigte gegenüber der New York Times, dass der Dienst für Kinder bereits in Arbeit sei, man sich aber noch in einem frühen Stadium befinden würde. Wir halten euch über die weiteren Entwicklungen natürlich hier in unserem Blog der Woche auf dem Laufenden.
Newsflash
Update für die Google Shopping Feed Spezifikationen
Google aktualisiert wieder einmal die Produktdatenspezifikation des Merchant Center und will dadurch hauptsächlich die Qualität von Produktinformationen in den kostenlosen Einträgen und Shopping-Anzeigen verbessern. Bereits jetzt gibt es neue Unterattribute des Versands-Attributs, und die Kennzeichnung “nachbestellt” kann im Feed hinterlegt werden. Inzwischen wird auch der Preis erst während des Bezahlvorgangs geprüft und nicht nur auf der Landingpage. Stimmen die Daten nicht mit dem Feed überein und werden innerhalb von 28 Tagen nicht korrigiert, kann das Konto gesperrt werden. Ab dem 15. Juni können eindeutige Kombinationen aus Marke und MPN verwendet werde, um Ablehnungen zu vermeiden und auch Zeitzonen werden ab dann zu Attributen für Datums- und Zeitangaben hinzugefügt. Alle Aktualisierungen findet ihr im Google Merchant Center Hilfe Bereich.
Facebooks Clubhouse-Klon: Hotline
Facebook ist dafür bekannt erfolgreiche Funktionen einfach in die eigenen Produkte zu integrieren oder die entsprechende App unter dem eigenen Dach zu kopieren. Nach dem Erfolg von Clubhouse konnte es nicht lange dauern, bis sich Facebook auch diesem Erfolgskonzept widmet. Jetzt testet der Social-Media-Konzern das eigene Modell Hotline, dass vor allem für Q&A-Sessions gedacht ist, bei denen sich Personen aus dem Publikum zu Wort melden können. Mehr zum Clubhouse-Klon findet ihr bei t3n.