Google verzichtet bald darauf Nutzer:innen per Tracking personalisierte Werbung auszuspielen. Was hinter der Third-Party-Cookie-Ankündigung steckt findet ihr diese Woche in unserem Blog heraus.

Google stoppt personalisierte Werbung

Vergangene Woche kündigte Google-Produktmanager David Temkin in einem Blogbeitrag an, dass man zukünftig Nutzer nicht mehr mit Third Party Cookies im Netz verfolgen will. Da Google nach eigener Aussage Werbeanzeigen und keine Suchergebnisse verkauft, scheint der Suchmaschinen-Gigant sich damit ins eigene Fleisch zu schneiden. An erster Stelle von Googles zehn Grundsätzen steht jedoch auch “Der Nutzer steht an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst.” Im Blogbeitrag zitiert David Temkin eine Studie des Pew Research Center, laut der 72% der Menschen sich so fühlen als ob alles von Werbetreibenden, technologische Konzerne und andere Unternehmen nachverfolgt wird. 81% sagen sogar, dass das potentielle Risiko die Vorteile überwiegen. Die digitale Werbung muss sich also ändern, um das Vertrauen der Nutzer wieder herstellen zu können.

If digital advertising doesn’t evolve to address the growing concerns people have about their privacy and how their personal identity is being used, we risk the future of the free and open web.”

Das Ende der Third Party Cookies

Es ist keine Überraschung, dass dieser Schritt von Google einmal kommt. Seit dem EuGH Urteil vom Oktober 2019 darf die Einwilligung zum Tracking durch die kleinen Textdateien auf den lokalen Rechner nicht mehr voreingestellt sein und die Third Party Cookies sind angezählt. Google setzt in Zukunft mehr auf maschinelles Lernen statt Keksen und will so trotzdem weiterhin verlässliche Daten liefern. Mit den neuen Google Analytics 4-Properties setzt Google auf plattformübergreifendes Tracking und will Nutzerverhalten und Ereignisse mehr in den Vordergrund rücken, statt dem klassischen Session-Tracking. Aktuell empfiehlt es sich jedoch noch, dass neue Analytics 4-Property parallel zum Universal Analytics Property laufen zu lassen, da es beim Neuen immer noch einige Bugs gibt.

Die Alternativen – Privacy Sandbox und FLoC

Im Januar 2021 stellte Google die “Privacy Sandbox” vor, ein Modell, dass entwickelt wurde um die Anonymität der Nutzer:innen schützt und gleichzeitig Ergebnisse für Werbetreibende und Publisher liefern soll. Hier erhält die Internetseite eingeschränkten Zugriff auf bestimmte Daten und kann an Hand dieser Nutzer:innen einer Werbegruppe hinzufügen, ohne sie zu identifizieren.

Eine Alternative könnten auch FLoC (Federated Learning of Cohorts) sein, was eine neue Möglichkeit für Unternehmen darstellen soll, Menschen mit relevanten Inhalten und Anzeigen zu erreichen, indem große Gruppen von Personen mit ähnlichen Interessen zusammengefasst werden. Erste Tests zeigten Erfolge und voraussichtlich werden im zweiten Quartal die FLoC-basierten Kohorten für Werbetreibende in Google Ads zum testen freigegeben. 

Beschleunigter Zeitplan 

Google stellt im Blogbeitrag auch noch einmal explizit heraus, dass man keine Third-Party-Cookie-Alternative bauen, noch solche in den eigenen Produkten nutzen wird. Da Google der meistgenutzte Browser der Welt ist, wird sich diese Entscheidung zwangsläufig auf viele Bereiche auswirken, doch bei Google blickt man optimistisch in die Zukunft. Geplant waren diese Änderungen schon seit Längerem, jedoch wird der Prozess vom Suchmaschinen-Giganten stark beschleunigt. Das könnte auch an dem aktuellen Druck der Öffentlichkeit liegen. Gegen die Muttergesellschaft Alphabet laufen alleine in den USA drei Kartellverfahren und Politik, aber auch Nutzer:innen, fordern mehr Privatsphäre. 

Spannend bleibt zu betrachten, wie der Social Media Riese Facebook darauf reagiert. Wir halten euch natürlich hier in unserem Blog der Woche über alle Entwicklungen auf dem Laufenden. Abonniert hierfür einfach unsere Push-Notification, um keine News mehr zu verpassen. 

Newsflash

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Die globale Studie „Digital 21“ von Hootsuite und We Are Social beleuchtet die gesamte Entwicklung der Digitalisierung weltweit. Auch für Deutschland zeigen sich erstaunliche Fortschritte. Die Infografiken und mehr Informationen findet ihr bei onlinmarketing.de

Tobias Berger

Tobias Berger

Creatives & Content